Es gibt so viele verschiedene Arten seinen Kaffee zu kochen. Und damit mein ich in diesem Fall die Möglichkeiten, die man bei sich zu Hause hat und nicht die Profi-Geräte in der Gastronomie.
Letztens hat mir eine Freundin vom Handfilter erzählt. Das kannte ich zum Beispiel noch gar nicht. Da bin ich erstmal in die theoretische Recherche gegangen und möchte hier mal sechs verschiedene Zubereitungsarten vorstellen. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Korrektheit 😉 Wie immer, viel mehr als Inspiration.
Hoffentlich kann ich auch im Laufe der Zeit all diese Arten mal verkosten 😊
Filterkaffeemaschine

Die klassische Filterkaffeemaschine kennt wahrscheinlich jeder, auch wenn sie vielerorts durch neuere Varianten ersetzt wurde. Ich kann mich noch genau erinnern, wie meine Mutter mir gezeigt hat wie man damit Kaffee kocht, damit ich diesen an Wochenenden aufsetzen konnte, wenn ich früher wach war, als meine Eltern. Clever von ihr. Aufstehen und der Kaffee ist schon fertig.
Beim Filterkaffee muss man nämlich etwas Zeit mitbringen. Es dauert ungefähr 20 Minuten bis er durchgelaufen und die Kanne gefüllt ist. Die Funktionsweise ist recht simpel. Kaltes Wasser wird in einen Tank gefüllt und anschließend von einem Rohr erhitzt. Das heiße Wasser tropft in den Filter mit Kaffeepulver und in die Kanne läuft der frisch gebrühte Kaffee.
Handfilter

Auch wenn ich eingangs erwähnt habe, dass ich den Handfilter nicht kannte – er ist nichts neues. Im Gegenteil, er wurde 1908 von Melitta Bentz erfunden. Also: Schande über mein Haupt – Bildungslücke geschlossen 😊
Mit dem Handfilter kann man alle Faktoren, die einen guten Kaffee entstehen lassen, beeinflussen. Man hat es also selbst in der Hand. Sorry, der musste sein 😉
Unter anderem ist die Wassertemperatur wichtig. Anders als bei Maschinen, die automatisch die richtige Temperatur erreichen, muss man hier schauen, dass das Wasser bei ca. 92 – 96 Grad liegt. Also einen Ticken kälter als kochend. Es reicht zum Beispiel, wenn man es nach dem Kochen minimal abkühlen lässt. Zu heißes Wasser sorgt für eine bittere Note und zu kaltes für eine saure.
Wer eine Kaffeemühle hat, sollte einen feinen bis mittleren Mahlgrad wählen. Der Mahlgrad hat ebenfalls Einfluss auf die Bitterstoffe und Säure.
Als Mengenverhältnis empfiehlt man 20 – 30 g Kaffeepulver auf 500 ml Wasser. Das Kaffeepulver kommt wie bei der Filterkaffeemaschine einfach in den Filter und dann geht “die Arbeit” los. Man übergießt den Kaffee bis er ca. 1 cm bedeckt ist und schaut ihm beim Quellen zu. Nach und nach wird dann das ganze Wasser in kreisenden Bewegungen und zum Schluss noch ein Strahl in die Mitte eingegossen.
Nach drei bis vier Minuten kann man seinen Kaffee dann genießen.
Chemex

Die Chemex ist ebenfalls eine “Kaffeemaschine”, die mir vorher nicht bekannt war und genau wie der Handfilter eine lange Geschichte hat. Sie wurde 1941 erfunden und erlebt in den letzten Jahren auch ein Revival.
Für diese Methode braucht man neben der Chemex selbst, also der Glaskanne mit dem Holzaufsatz, noch spezielle Filter. Diese müssen selbst gefaltet und in den Kegel oben reingelegt werden. Sie sind etwas dicker und feinporiger als normale Filter und deshalb schmeckt der Kaffee aus der Chemex auch besonders klar.
Weitere Faktoren sind wieder Mahlgrad, Wassertemperatur und Kaffee-Wasser-Verhältnis. Letzteres ist natürlich auch Geschmackssache. Empfohlen werden hier aber auch ca. 30 g auf 500 ml Wasser und ein mittlerer Mahlgrad.
Das Wasser sollte nicht kochend eingegossen werden, sondern im Optimalfall eine Temperatur von 96 Grad haben. Auch hier empfiehlt es sich es einfach kurz nach dem Kochen für einen Moment noch stehen zu lassen.
Mit kreisenden Bewegungen lässt man das Wasser dann einfließen und gibt dem Kaffee Zeit aufzuquellen. Das gesamte Aufbrühen des Kaffees in der Chemex sollte 4-5 Minuten dauern. Im Anschluss wird der Filter entfernt, die Karaffe leicht geschwenkt und der Kaffee eingeschenkt.
French Press

Die French Press, zu Deutsch auch Pressstempelkanne oder Siebstempelkanne, ist eine der ältesten Arten Kaffee zu kochen. Die Erfindung fand irgendwo zwischen 1850 und 1930 statt.
Der große Unterschied zu den bisher vorgestellten Varianten liegt darin, dass auf Grund des fehlenden Filters, natürlich auch keine Stoffe herausgefiltert werden. So bleiben zum Beispiel Öle im Kaffee enthalten, die den Geschmack maßgeblich beeinflussen.
Die Zubereitung ist denkbar einfach. Der Kaffee wird in die French Press gegeben, mit Wasser übergossen, umgerührt und nach ca. 4 Minuten Ziehzeit drückt man den Stempel bzw. das Sieb nach unten.
Der Kaffee sollte nicht zu fein gemahlen sein, damit nichts durch das Sieb gelangt und in eurer Tasse landet. Die Empfehlungen für das Mengenverhältnis und die Wassertemperatur, bei der French Press, entsprechen den oben genannten für die Filtermethoden.
Diese Methode ist übrigens nachhaltiger, als die zuvor erwähnten. Kein Filter, kein Verbrauchsmaterial. Bei der French Press bist du also zero-waste-technisch abgesichert 😉
Espressokocher

Der Espressokocher macht witzigerweise keinen Espresso. Einen Espresso definiert man eine Kaffeeart die mit sehr hohem Druck (die berühmten 9 bar) und mit sehr fein gemahlenem Kaffee zubereitet wird.
Beim Espressokocher brauchst du allerdings einen gröberen Mahlgrad und kannst nicht so hohen Druck ausüben.
Die Zubereitung ist relativ easy. Der unterer Teil des Kochers wird mit heißen Wasser, auch hier wieder nicht kochend, befüllt. Dann wird der Trichter mit Kaffeepulver befüllt und aufgesetzt. Darauf schraubt man den oberen Teil. Anschließend wird der Kocher auf den Herd gestellt und bei mittlerer Hitze darf der Brühprozess nun von statten gehen. Der frische Kaffee steigt langsam in den oberen Teil auf. Sobald die Flüssigkeit hier kontinuierlich steigt, kann man den Kocher vom Herd nehmen. Die Resthitze ist ausreichend, um den Kaffee ”zu Ende zu kochen”.
Ein großer Vorteil vom Espressokocher ist, dass er überall hin mitgenommen werden kann und auch zum Beispiel gerne beim Campen verwendet wird.
Siebträger

Zu guter Letzt kommen wir zur Siebträgermaschine oder auch Espressomaschine. Mein Favorit. Wobei ich das so eigentlich gar nicht sagen kann, da ich zwei von diesen sechs Varianten hier (die ersten beiden) noch nicht probiert habe. Von daher, wer weiß, vielleicht ändere ich meine Meinung noch. Auf jeden Fall hab ich zu Hause eine kleine Siebträgermaschine und bin sehr zufrieden damit.
Das wichtigste Element, der Siebträger, sollte vor jedem Gebrauch nochmal mit einem Tuch gereinigt werden um Ölreste zu entfernen. Der Espresso sollte ganz fein gemahlen werden, da die Kontaktzeit mit dem Wasser viel kürzer ist als bei anderen Methoden. Als nächstes kommt das sogenannte “tampen”. Hierbei wird der Espresso in den Siebträger gedrückt, sodass die Oberfläche eben ist. Bevor man den Siebträger nun einhängt, sollte man kurz Wasser durchlaufen lassen, um den Brühkopf von Kaffeeresten zu befreien. Dann geht’s los und zwar auf Knopfdruck. Der Espresso ist in ca. 30 Sekunden fertig.
Aber wie funktioniert die Espressomaschine eigentlich genau? Im Wassertank wird das kalte Wasser erhitzt und anschließend mit Druck durch den Brühkopf hinausgeschossen. Damit die vorhin erwähnten, für den echten Espresso nötigen 9 bar erreicht werden, muss der Siebträger den entsprechenden Gegendruck liefern. Deshalb ist die Menge und der Mahlgrad des Kaffeemehls an dieser Stelle besonders wichtig. Auf 7 g Espresso kommen 25 ml Wasser mit einer Temperatur von ca. 95 Grad.
So ihr Lieben, hiermit habt ihr jetzt schon mal einen einen kleinen Überblick in die vielfältige Welt der Kaffeezubereitung. Ich hab beim Recherchieren und Schreiben auf jeden Fall wieder was gelernt und ich hoffe ihr genauso. Wenn ihr noch tiefer eintauchen und die verschiedenen Zubereitungsarten besser kennen lernen wollt, empfehle ich euch diesen Beitrag von Coffeeness.
Wie kocht ihr euren Kaffee und habt ihr jetzt auch Lust neue Varianten auszuprobieren?
Ein Kommentar zu “Die 6 beliebtesten Zubereitungsarten für Kaffee – so gelingt er dir”